Donnerstag, 9. August 2012

Das Erfolgsrezept von Harry Potter

(Q)
Beim  Surfen auf youtube bin ich auf etwas wirklich interessantes gestoßen und würde dazu gern mal eure Meinung hören. Es geht um den Erfolg rund um Harry Potter. Das es ein Millionenpublikum begeistern konnte, sollte jedem klar sein. Viele Bücher wurden verkauft, die Filme sind ebenfalls sehr erfolgreich. Aber was steckt dahinter? Warum ist gerade das Universum das Joane K. Rowling kreiirt hat, so beliebt? Warum traf gerade Harry Potter den Herzschlag der Zeit (oder ging das Sprichwort anders?).
Auf dem youtube Kanal viaveto hat sich jemand genau damit beschäftigt und alles auf die Psychologie dahinter geschoben. Da ich selbst gern in meiner Freizeit Hobbypsychologin bin (ich glaube das ist jede Frau) habe ich mir also folgendes 30 minütiges Video sehr gebannt angeschaut. Was meint ihr denn nun zu seinen Interpretationen?
Mir ist schon klar das man in wirklich viele Filme etwas hinein interpretieren kann und manche Sachen würde ich einfach anders sehen, dennoch fand ich die Herangehensweise recht erfrischend und konnte doch in vielen Punkten zustimmen. Ein Roman, gerade der Debütroman ist doch zumeist biographisch angehaucht und ich könnte mir schon vorstellen das Frau Rowling einiges darin verarbeitet hat. Ob sie nun wirklich alles so bezwegt hat, wie es hier interpretiert wurde, bezweifel ich selbst. Dennoch scheint irgendetwas dran zu sein, sonst hätte Harry Potter wohl nicht Millionen begeistern können. Immerhin wird am Ende ja doch alles gut.

Also, was haltet ihr von diesen Interpretationen? :)

7 Kommentare:

  1. Leider stellt sich der Videoersteller selbst ein Bein. Nicht die Bücher lesen, nur die Filme? Ständig Zusammenhänge falsch darstellen?
    Richtig ernstnehmen kann man das alles nicht.

    Aber die Grundthese halte ich für sehr interessant.
    Harry versucht seine Kindheitstraumata zu bewältigen.
    Das man das jetzt mit der Psychoanalyse in Verbindung bringt, halte ich für sinnfrei, da er die "Therapie" ja aktiv macht, durch Entscheidungen, und nicht auf der Couch liegt und nur darüber redet, dass es ihm schlecht geht.

    Überhaupt wird manchmal so Lächerliches hineininterpretiert, dass das ganze Video zu einer Parodie seiner eigentlichen Aussage wird.

    Das mit der Kritik an den Feindbildern z.B., da hätte er mal die Bücher lesen sollen.
    Draco verrät Harry nicht, als dieser von den Greifern geschnappt wurde.
    Dudleys Abschied zeigt auch dorthin, dass er sich verändert hat. etc.

    Manche Dinge fand ich aber ganz interessant. Cedric als Idealbild von Harry? Da könnte was Wahres dran sein.

    Die Hogwartshäuser als Staffelung der Schwere der psychischen Versehrtheit? Das klingt verrückt. Aber irgendwie hatte ich gleich die Eingebung, dass Slytherins die hoffnungslosen Fälle sind. Die nur durch superseltene Fälle wie Snape widerlegt werden.

    Auf jeden Fall danke für den Hinweis!

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    1. Ah schön, du hast es dir angesehen :) Bei Draco geb ich dir absolut recht. Da glaube ich keine Sekunde was derjenige rein interpretiert hat, denn irre ich mich, oder wurde Draco ganz zum Schluss nicht sogar noch gut?

      Finde auch das es das größte Manko ist, das derjenige die Bücher nicht gelesen hat. Denn wenn, dann muss man die Interpretationen auf die Urquelle anwenden. Aber die ersten Filme orientieren sich ja noch sehr stark an den Büchern, weswegen ich einige Interpretationen doch gelungen fand (u. a. das wo er sagt das manche Figuren Harry`s eigentliche Persönlichkeiten sind..nicht schlecht).

      Aber auf jeden Fall geht es immer auf: ein(e) tragische(r) Held(in) der im Verlauf der Handlung reift und das Böse (in sich) besiegt.! :)

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  2. also ganz ehrlich ? ich habe nach 6 Minuten abgebrochen... ich finde alles zu weit hergeholt. Hogwarts mit einer geschlossenen psychiatrischen Klinik zu vergleichen ist mir wirklich - ich nenne es mal freundlich formuliert - suspekt.
    er will über den Erfolg reden, den die Bücher und Filme ausgelöst haben (zumeist haben nur die Fans die Filme gesehen) und hat doch nie eine Seite der Bücher gelesen. dort wird z.B. beschrieben, dass sein Name seid seiner Geburt bei Hogwarts vermerkt ist und der Brief mit der Einladung dorthin nicht aufgrund des Wutausbruches eintrifft (laut dem Youtuber).
    nein, sorry, ich finde diese Interpretation falsch. wenn man schon über etwas reden will, sollte man sich alle Informationen beschafft und nicht nur die gekürzten Filme anschauen.

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    1. 6 Minuten- da hast du ja lange durch gehalten XD Ich wusste gar nicht das nur größtenteils die Fans die Filme gesehen haben- dachte die wären auch so ganz beliebt gewesen. Kenne zumindest sehr viele, die die Filme gesehen haben, aber nicht die Bücher gelesen haben (dabei finde ich die Bücher um so vieles besser!).

      Und ist klar das er vieles falsch interpretiert, eben weil der die Bücher nicht kennt und sich nur auf die Filme stützt. Dennoch fand ich einige seiner Interpretationsansätze recht interessant :)

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  3. Also gut. Ich hab es mir jetzt komplett angesehen und muss sagen: Ja und Nein.
    Also ich mach jetzt mal in Kürze die eigene Psychoanalyse des Romanes, weil in manchen Punkten hat er recht, er sieht sie nur in einem kompletten falschen Licht.

    Harry lebt ohne Eltern, hat nur seine Verwandten als Ersatz, die ihn missachten, schon allein deshalb, weil seine Pflegemutter, Probleme mit seine Mutter (also der Schwester der Pflegemutter hatte).
    Dieses Hass transportiert sie auf Harry, der dadurch vernachlässigt wird und zum Außenseiter der Familie wird. Der Brief sympbolisert sozusagen den Ausbruch und die Flucht von dem Verhältnissen, die er erdulden muss. Als Einweisung, ein wenig weit hergeholt.
    Diese Flucht endet in eigener Weiterentwicklung und der Entscheidung zwischen gut und böse (Gyriffendor, rot und gelb, also Liebe und Wärme... also positiv. Slytherin ist silber und dunkelgrün. Also damit kalt und giftig bzw. (grün + schwarz = dunkelgrün) dämonisch).
    Er entscheidet sich also gegen den ihn beeinflussten Hass zu kämpfen und gut zu werden. Ein Großteil davon, was der Sprecher als Probleme der Kindheit erachtet, verkehrt er in die Extreme. Die Szene mit dem Ball ist reine Pubertät und die Suche nach Liebe. Da er selber nie Liebe erlebt hat, hat er dadurch Probleme sie zu finden und wünscht sie sich selbst zu haben. Diggory als Sinnbild darzustellen kann ich verstehen.
    Das Turnier als Angstbewältigung... kann ich zu unterstreichen. Oft überfordert es ihn ja. Er kämpft gegen seine eigenen Ängste.

    Nun zu Voldemort: Voldemort ist der böse Teil von Harry Potter seit seine Eltern gestorben sind. Dieser Teil ist von ihm selbst (dadurch Blut und Verletzung auch am Grab. Sinnbild wird durchbrochen und umgebracht... er merkt, er ist nicht nur gut, wie er sein will) und er verletzt ja Draco sogar einmal.

    Draco als Feindbild? In dem Kontext schon, aber gleichzeitig wird er nicht nur als Feind gesehen und vor allem gegen Ende (hätte er mal die Bücher gelesen) wird er selbst als Opfer von familiären Zwängen und Pflichten gesehen. Er sollte tun, was sein Vater getan hat. Punkt! Keine Diskussion.

    Am Ende der Reihe stimmt ja Voldemort (also die böse Seite von ihm hat er besiegt) und er wird glücklich. Kampf gegen seine Depressionen und Vergangenheit gewonnen, die ihn so beeinflusst hat.

    Ich weiß, etwas wirr... aber ingesamt sag ich zu den Beitrag: Teile davon sind durchaus zu gebrauchen, andere Teile sind schlicht falsch oder vollkommen hergeholt. Er blendet vollkommen die Allegorie anderer Sachen aus, das Alter des Protagonisten und vor allem, dass dunkler werden, hängt damit zusammen, dass sich die gute Seite und die schlechte Seite bekriegen.
    Beispiel dafür: Kinder, die ihre negative Vergangenheit verdrängen und sich ändern wollen, werden von ihr wieder eingeholt.
    Also durchaus nachvollziehbar, nur nicht in dieser Form... also irgendwie hab ich Lust, selber eine Psychoanalyse zu machen, aber vielleicht etwas fundierter als der Herr hier :D

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    1. Sehr schöne Kurz-Psychoanalyse des Romans! Da würde ich doch gerne mal die komplette lesen :) Gebe dir absolut recht was Draco betrifft. Hatte damals beim schauen auch sofort gedacht: na da kennt er aber nicht die gesamte Geschichte!

      Ich fand auch das einige Aspekte seiner Anaylse recht vielversprechend klangen, dafür andere umso dämlicher. Die Kommentare auf Youtube bezeugengenau das gleiche :) Und ich glaube generell man könnte von jedem Roman eine Tiefenpsychoanalyse machen, eben weil die Romane teils sehr autobiographisch angehaucht sind. Man schreibt eben über das was man kennt. Oder man hat eine verdammt gute Phantasie :) Oder gute Recherchen betrieben :D
      Aber danke für deinen schönen Beitrag! :)

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    2. Nicht nur das... er missachtet auch den Film. Gerade bei "der Halbblutprinz" (den er ja gesehen hat) zeigt sich Dracos Zwiespalt, dass er gar nicht so sein will, wie er sein sollte. Stattdessen macht er das, was von ihm verlangt wird... aus Angst und gleichzeitig (eventuell, weiß ich jetzt keinen Beleg dafür auf die Schnelle) von seinem Vater geehrt zu werden... der ist ja eher abweisend zu ihm. Seine Mutter hingegen will ich schützen und auch gar nicht, dass er so wird.

      Und ich geb dir recht... er hätte sich mehr informieren lassen. Ahnung hat er schon und man kann überall etwas hineininterpretieren. Schlussendlich weiß nur die Autorin selbst, was sie damit ausdrücken wollte. In bestimmten Sachen glaub ich schon dass es bewusst ist (Farben von Slytherin und Gryffindor) und solche Sachen... manches einfach unbewusst und anderes ist für die Autorin nur ein Detail, was nicht wichig ist.
      Genial finde ich da dieses Beispiel:
      "Die blauen Vorhänge hängen vor dem geschlossenen Fenster."
      Autor: "Die Vorhänge sind blau und hängen vor den Fenster."
      Interpretation: "Die blauen Vorhänge symbolisierend die Jugend und sie ist eingesperrt, weil die Fenster sie nicht hinauslassen. Das Freiheitsgefühl ist erloschen und dadurch unterliegt der Protagonisten dem Fehlen er Kindheit."

      So ist es immer... aber das Leben ist ja auch eine Interpretationssache!

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