Donnerstag, 22. November 2012

[R] Skapell und Schwesternhäupchen von Chiara Monte

Ein Frauenroman, der eventuell etwas für alle ist, die selbst Krankenschwestern sind oder deren dieser Humor zu sagt. Meins war dieses Buch leider gar nicht....






Skapell und Schwesternhäupchen
Chiara Monte
(148 Seiten)
9,90 €
ISBN: 978-3950235760
Leseprobe
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Inhalt:

Mamma Mia! Carina La Palma ist eine bildhübsche Berliner Krankenschwester, aber trotzdem hat sie mit fast 30 noch keinen familientauglichen Mann gefunden. Das sieht ihre sizilianische Sippe gar nicht gerne! Will Chance, der nette Gynäkologe, startet beim Kaiserschnitt zwar heftige Flirtversuche, aber diese bleiben zwischen Klemme und Skalpell stecken. Carinas Kolleginnen sind echte Lästerschwestern, und auch ihr eigentlicher Dauerfreund Malte taugt nichts. Im Gegenteil: Würg, wie Carina ihn nennt, ist ein promi­orientierter Schnösel, dem Carinas Brüste zu klein, die Oberschenkel zu dick und ihre Heiratspläne ganz einfach zu verbindlich sind.
Prompt kommt während Carinas Nachtschicht wieder einmal ein Baby im Kreißsaal zur Welt und der werdende Vater entpuppt sich als potentieller neuer Lover. Doch nach ein paar feurigen Zwiegesprächen muss die rassige Halbitalienerin leider feststellen, dass sich ihr One-Night-Frosch in keinen Prinzen verwandelt hat. Zum Glück ist Carinas schwuler Busenkumpel Dennis ein treuer Freund in guten wie in schlechten Tagen, der ihr auch nach Feierabend die Stange hält. Dies ist dringend nötig, denn Carinas süditalienisches Temperament führt nicht selten zu heftigen Spannungen auf der Station. Als sie im Nachtdienst ihren Erzfeind Doktor Stümper maßregeln muss, wird sie inoffiziell zum Abschuss freigegeben.
Pech im Beruf, Glück in der Liebe: Ein letztes Mal noch vergibt Pechmarie Carina an einen Romeo ihr Herz. Und zwar an den netten Leandro, der sie vom Flughafen in Palermo abholt, um gemeinsam mit ihr an einer traditionellen sizilianischen Hochzeit teilzunehmen. (Q)

Rezension

 Kreissaalgezwitscher

Die Leseprobe zu diesem Roman lies sich sehr vielversprechend an und somit griff ich zum gesamten Buch um ein kurzes Stück mit der Schwester Carina zu gehen und ihren Alltag zu erleben. Frauenromane lese ich ab und an sehr gerne. Nur hatte ich leider mit diesem meine argen Probleme, aber fangen wir von vorne an.

Carina arbeitet in einem Berliner Krankenhaus und ist ein Springer, sprich sie wird auf verschiedenen Stationen eingesetzt. Sie ist eine toughe, junge Frau und steht mit beiden Beinen direkt im Leben und lässt sich im Beruf so schnell nichts vormachen und hat vor Vorgesetzten, ganz ihrem sizilianischen Temperament entsprechend zuweilen eine dicke Lippe. Da wundert es den gewieften Leser schon, wie so eine starke Frau sich von so einem Arsc**** als Freund fertig machen lassen kann. Denn Carina weiß: er wird sie nie heiraten, das hat er ihr von Anfang an gesagt und eigentlich ist es doch ihr innerster Wunsch auch mal Ehefrau und Mutter sein zu dürfen.

Es war mir also völlig unklar wie viel Raum Malte (ihr Freund) in diesem Roman bekommen hat und was sich Carina von ihm alles hat bieten lassen. Ich hätte ihn schon längst in den Wind geschossen. Der Leser kann nämlich gar nicht anders als Antipathie für den Freund zu empfinden.

Die vielen, vielen, vielen Nebenfiguren in diesem Roman wirken zum Teil mehr als blass. Es gibt da die fiesen anderen Krankenschwestern die Carina den Job vermiesen, die gemeinen Oberärzte die sie nur nerven, gewissen Nachbarinnen, die sie des Diebstahls beschuldigen, nur ihre besten Freunden sind wahre Strahlemänner. Mir gefiel es so gar nicht, dass jede Figur nur schwarz und weiß war. Ausgefeiltere Charakterstudien und dafür eventuell wesentlich weniger Charaktere hätten dem Roman meines Erachtens ganz gut getan. Ebenso gewissen Szenen deren Sinn ich nicht ganz verstanden habe, weil sie so nichtssagend waren und gerne heraus gekürzt werden könnten.

Was ich außerdem schmerzlich vermisst habe, war eine große Rahmenhandlung. Die Geschichte plätschert so dahin und eine Szene nach der anderen passiert, ohne dass man den großen Sinn dahinter erkennt. So fand ich das Buch irgendwann nur noch quälend langweilig und musste mich durch die vielen eng bedruckten Seiten kämpfen.
Auch der Humor war nicht so ganz meins.

Nun ja, Skapell und Schwesternhäupchen war also alles in allem so leider gar nichts für mich. Da konnte das Happy End am Ende auch nichts mehr reißen, wobei ich es sehr schön fand, dass die letzte Szene wieder in einem Kreissaal spielt (in dieser Hinsicht ein stimmiger Abschluss). Vielleicht gefällt es den ein oder anderen der gerne Krankenhausgeschichten liest, ich habe jedenfalls viel mehr erwartet und wurde doch leider enttäuscht. Schade.

4 Kommentare:

  1. Oha, ich muss zugeben, als ich das Cover sah, dachte ich glatt, dass es sich hierbei (mal wieder) um einen Erotikroman handelt. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein - zum Glück? Also die Inhaltsangabe klingt zwar schon sehr überspitzt, aber auch ganz amüsant. Schade, wenn man sich dann mehr verspricht, als man geboten bekommt. Ich denke, dass wird dann wohl kein Buch für mich. Da schau ich mir dann lieber ein weiteres Mal die Folgen von "Doktors Diaries" an, sollte mir mal nach einer Arztromanze der Sinn stehen. Für die nicht gefallende Optik ist ja stets eine Buchhülle praktisch, aber der Inhalt kling irgendwie noch gruseliger. :(

    Liebe Grüße
    Reni

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    1. Hi meine Liebe...stimmt irgendwie könnte das Cover bei diesen überzeugenden Argumenten (lol) auch an einen Erotikroman erinnern. Die Leseprobe fand ich wie gesagt ja ganz nett...nur leider irgendwie den Roman dann weniger. Habe ja gesehen, dass einige ihm 5 Sterne gegeben haben..nun, vielleicht ist das mal wieder ein Fall dafür das es meinen Geschmack absolut nicht trifft, dafür den vieler anderer ;)

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  2. Ui, das hört sich ja gar nich so toll an. Aber mich hätte das Buch so oder so nicht angesprochen. Aber schade, dass die Leseprobe ganz nett war und das Buch dann doch so enttäuschend.

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  3. Ich muss auch zugeben, mich hätte schon das Cover abgeschreckt. Ich finde es hat bisschen was von einem Groschenroman. Und nachdem es dir nicht gefällt, brauche ich mich ja gar nicht weiter damit beschäftigen ;-)

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